Wie Karl Marx ist auch John Maynard Keynes ein rotes Tuch für neoliberale Politiker und Ökonomen. Das ist an sich schon mal ein gutes Zeichen, doch keinesfalls sollte man Keynes mit #Marx in einen Topf werfen. Keynes war kein Linker und positionierte sich in seinen Schriften immer wieder kritisch zum Marxismus.
Was aber wollte Keynes? Zunächst muss man festhalten, dass seine Lehre aus direkter Erfahrung resultiert: Lernte Keynes als Student noch, wie segensreich die „Laissez faire“-Wirtschaftspolitik sei, musste er in den 1920er und -30er Jahren exakt das Gegenteil erleben. Die Weltwirtschaftskrise verschärfte sich und immer mehr Menschen suchten vergeblich nach Arbeit. Während die liberalen Wirtschaftstheoretiker weiterhin auf die Selbstheilungskräfte des Marktes vertrauten und deshalb vorschlugen, die Hände in den Schoß zu legen und abzuwarten, bis der #Kapitalismus wieder zu Kräften kommt, hinterfragte Keynes diese Prämissen und begründete damit eine bis heute einflussreiche ökonomische Denkschule.
Mehr dazu in der ersten „Wohlstand für Alle“-Folge zum #Keynesianismus von Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt.
Literatur:
John Maynard Keynes: Das Ende des Laissez-Faire, Reclam.
Ders.: Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes, Duncker & Humblot.
Gerhard Willke: John Maynard Keynes, 2., aktualisierte Auflage, Campus.
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Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen
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