DEUTSCHLAND lockert: Kanzlerin mahnt zur Vorsicht - Corona-Reisebeschränkungen für Großbritannien

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Hoffnung auf ein Ende der Corona-Pandemie | Kanzlerin ruft trotz Lockerungen zu Vorsicht auf | Reisebeschränkungen wegen indischer Variante in Großbritannien

Messbare Erfolge bei der Eindämmung der Corona-Pandemie sind für Wissenschaft und Politik kein Freifahrtschein für Pfingsten und die Wochen danach. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte am Freitag in Berlin, sie hoffe nach der langen Zeit des Schließens, dass die Menschen «sehr verantwortungsvoll» mit den Lockerungen von Beschränkungen umgehen. «Das Virus ist nicht verschwunden.» Deshalb seien Schutzregeln nach wie vor unbedingt einzuhalten. «Maske tragen und Abstand halten, das ist von aller-, allergrößter Bedeutung», mahnte die Kanzlerin.

«Wir dürfen nicht zulassen, dass das Virus wieder Oberhand gewinnt, weil wir auf einmal zu viel wollen», fasste Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts, die Lage am Freitag zusammen. Auch andere Wissenschaftler fürchten sonst einen Jo-Jo-Effekt. Niedersachsen ruderte nach kritischen Reaktionen auf eine angedachte Aufhebung der Maskenpflicht im Einzelhandel bei niedrigen Inzidenzen am Freitag dann auch schnell wieder zurück.

«Genießen Sie die Feiertage, genießen wir gemeinsam die Feiertage, aber bleiben wir dabei vorsichtig», appellierte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Es gelte, sich vor allem draußen zu treffen und sich regelmäßig testen zu lassen. Es gehe um behutsame Öffnungsschritte und einen weiterhin wichtigen Schutz mit Abstand und Masken. «Unsere Ungeduld darf am Ende nicht zu Übermut führen.» Zwischen Bund und Ländern sei aber vereinbart, vor möglichen nächsten Schritten zunächst zwei, drei Wochen zu warten und zu sehen, welche Folgen dies auf das Infektionsgeschehen habe.

Eine Zeit lang galt Großbritannien als Corona-Erfolgsmodell, was Impftempo und Infektionszahlen angeht. Inzwischen entwickelt sich das Land wieder zum Gefahrenherd für die Ausbreitung einer besonders gefährlichen Variante. Die Bundesregierung zieht Konsequenzen.

Berlin (dpa) - Wegen der Ausbreitung der zuerst in Indien entdeckten Corona-Variante wird Großbritannien von der Bundesregierung ab Sonntag als Virusvariantengebiet eingestuft. Das gab das Robert Koch-Institut am Freitag bekannt. Damit wird die Einreise aus Großbritannien nach Deutschland drastisch beschränkt.

Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen dürfen ab Sonntag nur noch deutsche Staatsbürger oder in Deutschland lebende Personen nach Deutschland befördern. Für Einreisende gilt eine zweiwöchige Quarantänepflicht, die auch nicht durch negative Tests verkürzt werden kann.

Großbritannien ist das erste Land in Europa seit einiger Zeit, das wieder zum Virusvariantengebiet wird. In diese höchste Risikokategorie fallen derzeit nur elf Länder in Asien, Afrika und Lateinamerika.

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