Hintergrund: Technologie-Offenheit mit Prof. Dr. Doppelbauer vom KIT

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Prof. Dr.-Ing. Martin Doppelbauer war in leitender Funktion in der elektrotechnischen Industrie tätig, bevor er 2011 dem Ruf an das Elektrotechnische Institut am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) folgte. Seit 2020 engagiert er sich zudem auch im BEM-Fachbeirat und steht uns mit seiner Expertise zur Verfügung.

»Wir brauchen ein klares und deutliches Bekenntnis zu batterieelektrischen Pkw.«

In der Diskussion um die geeignete Alternative bei den regenerativen Antrieben im Individualverkehr macht sich in der Wissenschaft Sorge breit. In der von der Bundesregierung und großen Industrieverbänden geführten Argumentation der Technologie-Offenheit für zukünftige Massenmobilität werde das Ausmaß der technischen Möglichkeiten überschätzt und die realen Kosten ausgeblendet. »Ich sehe im Moment wirklich ein Risiko darin, dass die Politik wieder besseren Wissens der Bevölkerung keinen reinen Wein einschenkt«, sagte der zum Fachgebiet Elektromobilität habilitierte Wissenschaftler Martin Doppelbauer im Hintergrund-Interview des Bundesverbands eMobilität (BEM).

Doppelbauer erörtert die Vor- und Nachteile alternativer Antriebsquellen. Er macht Ausführungen zu den begrenzten technischen Möglichkeiten von eFuels, dem Brennstoffzellen-Antrieb sowie dem Wasserstoffantrieb in der Individualmobilität. Doppelbauer wörtlich: »Wasserstoffautos braucht niemand. Sie werden auch in ferner Zukunft immer teurer und umweltschädlicher sein als batterieelektrische Autos.« Er schildert den Aufwand riesiger Wasserstoffanlangen, die teuer gebaut werden müssten und verweist auf den immensen Aufwand der Rückverstromung. Außerdem seien bei Wasserstoff-Pkw keine großen Reichweiten zu erwarten.

Mit Blick auf die weiterhin hohen CO2-Mengen, die durch den Verkehrssektor emittiert werden, sieht Doppelbauer unverzüglichen Handlungsbedarf: »Wir brauchen ein klares und deutliches Bekenntnis zu batterieelektrischen Pkw«, sagt der Experte und listet zahlreiche Vorteile für den Antrieb auf. »Das erfreuliche an der batterieelektrischen Elektromobilität ist die schnelle Weiterentwicklung.« Dazu gehöre die Verbesserung des Strommixes mit wachsendem Anteil grüner Energie, die Batterie-Effizienz und die Aussichten auf weitere Technologie-Sprünge, die kleinere, leichtere und günstigere Batterien versprechen.

Das Video-Format »Für den Hintergrund« nutzt der Bundesverband eMobilität zur Erklärung komplexer Sachverhalte. Die erste Ausgabe handelte von der Regulierung öffentlicher Ladeinfrastruktur, diese zweite Ausgabe widmet sich der Diskussion über die Technologie-Offenheit in der Mobilitätswende.

Der Bundesverband eMobilität (BEM) ist ein Zusammenschluss von Unternehmen, Institutionen, Wissenschaftlern und Anwendern aus dem Bereich der Elektromobilität, die sich dafür einsetzen, die Mobilität in Deutschland auf Basis Erneuerbarer Energien auf Elektromobilität umzustellen. Zu den Aufgaben des BEM gehört die aktive Vernetzung von Wirtschaftsakteuren für die Entwicklung nachhaltiger und intermodaler Mobilitätslösungen, die Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Ausbau der eMobilität und die Durchsetzung von mehr Chancengleichheit bei der Umstellung auf emissionsarme Antriebskonzepte. Der Verband wurde 2009 gegründet. Er organisiert 300 Mitgliedsunternehmen, die ein jährliches Umsatzvolumen von über 100 Milliarden Euro verzeichnen und über eine Million Mitarbeiter weltweit beschäftigen.

Das neueste Buch von Prof. Dr.-Ing. Martin Doppelbauer: Grundlagen der Elektromobilität
https://www.springer.com/de/book/9783658297299#aboutBook

Ausgehend von den Mobilitätsbedürfnissen der modernen Industriegesellschaft und den politischen Rahmenbedingungen zum Klimaschutz werden die unterschiedlichen Antriebs- und Ladekonzepte von batterieelektrischen- und hybridelektrischen Fahrzeugen vorgestellt und bewertet.

https://www.bem-ev.de
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Autos
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