Kantonaler Doktor Rudolf Hauri in der aktuellen Corona -Situation

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1/7 Der oberste Kantonsarzt Rudolf Hauri hat noch keine Entwarnung gegeben. Er glaube nicht an die Trendwende, rechne aber damit, dass die Herbstwelle von Corona bald wieder ansteigen werde. Ein Grund ist die neue Omikron-Variante BQ.1.1. Ruedi Studer Die Corona-Herbstwelle ebbt ab. Das Bundesamt für Gesundheit meldete innerhalb einer Woche 30'305 neue Fälle. Rund 7000 weniger als noch vor einer Woche. Aber immer noch fast doppelt so viele wie vor einem Monat. Offiziell werden derzeit täglich mehr als 4000 neue Fälle registriert. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. Einzelne Kantone haben kürzlich die Corona-Massnahmen verschärft, etwa mit einer Rückkehr zur Maskenpflicht in Spitälern oder Altersheimen. Die kantonalen Gesundheitsdirektoren hingegen warten mit neuen Massnahmenempfehlungen auf. Im Blick-Interview unterstützt auch der oberste Kantonsarzt Rudolf Hauri diesen Kurs. Eine punktuelle Rückkehr zur Maskenpflicht schließt er jedoch nicht aus. Blick: Herr Hauri, nach mehreren Wochen des Anstiegs sind die Corona-Zahlen wieder gesunken. Ist das die Trendwende? Rudolf Hauri: Für eine Entwarnung ist es noch zu früh. Ich würde die Entwicklung nicht als fallend bezeichnen, sondern eher als Stagnation. Es kann sich auch um eine Art Zwischenplateau handeln. Das wissen wir erst in etwa zwei Wochen. Die immer noch hohe Positivitätsrate weist zudem auf eine hohe Dunkelziffer hin. Real dürften sich fünf- bis sechsmal mehr Menschen mit dem Coronavirus infizieren als offiziell bestätigt – also täglich über 20.000 Menschen. In vielen Kantonen waren Herbstferien, hat das Auswirkungen? Es ist durchaus möglich. In den Herbstferien wurden vielleicht weniger Menschen getestet. In den nächsten Wochen dürften die Fallzahlen jedenfalls wieder steigen, wenn auch nur saisonal bedingt. Der Höhepunkt der Herbstwelle ist sicherlich noch nicht erreicht. Sie machen sich also Sorgen wegen Corona? Zur Zeit nicht. Was mich mehr beunruhigt, ist, dass neben steigenden Corona-Fällen dieses Jahr auch mit einer stärkeren Grippewelle zu rechnen ist. Es gibt auch andere Erkältungsviren. Unter anderem wohl auch, weil Masken seltener getragen werden. Kumuliert dürfte dies zu einer deutlich stärkeren Belastung der Krankenhäuser, aber auch der Arztpraxen führen. Das zeigen auch die Erfahrungen in Australien, wo sich die Wintersaison derzeit dem Ende zuneigt. Kommen die Krankenhäuser also zum Angriff zurück? Die Belastung ist schon jetzt hoch – nicht wegen Corona, sondern weil es nicht genug Personal gibt. Wenn die Fallzahlen jedoch steigen, dürften die Krankenhauseinweisungen wieder zunehmen. Allerdings sollen die Intensivstationen wegen Corona nicht mehr wie in den letzten zwei Jahren zum Angriff kommen. Derzeit gibt es keine Anzeichen dafür, dass es zu einer massiven Überlastung kommen wird. Das hat auch mit der hohen Immunität von rund 97 Prozent der Bevölkerung zu tun. Schwere Erkrankungen sind dadurch seltener geworden. Wir haben eine ganz andere Ausgangslage als 2020 oder 2021. Mit BQ.1.1 macht derzeit eine neue Variante Schlagzeilen. Welche Auswirkungen wird dies haben? Diese neue Variante ist ansteckender als die bisherigen Omikron-Varianten und dürfte in den kommenden Wochen auch in der Schweiz die Oberhand gewinnen. Sie wird der aktuellen Corona-Welle wieder Flügel verleihen. Allerdings gibt es bislang keine Hinweise darauf, dass es auch zu schwereren Verläufen kommt. Es wird sicherlich noch weitere neue Varianten geben. Ich glaube aber nicht, dass es noch einen Game Changer geben wird, der alles über Bord wirft. "Leichtere Verläufe": Gesundheitsdirektoren sehen noch keinen Handlungsbedarf Die kantonalen Gesundheitsdirektoren sehen vorerst von neuen Schutzmassnahmen ab. Finden Sie das als Oberkantonsarzt richtig? Der derzeitige Verzicht bedeutet nicht, dass die Entwicklungen nicht genau beobachtet werden. Ebensowenig, dass es später keine Empfehlungen für neue Maßnahmen geben wird. Und schon gar nicht, dass Sie jetzt schon Entwarnung geben. Die Pandemie ist sicherlich noch nicht vorbei. Aber das Warten ist verständlich und vertretbar. Auch aus medizinischer Sicht? Ja, denn die Bevölkerung weiß sich jetzt zu schützen. Jeder kann freiwillig eine Maske tragen. Mir ist aufgefallen, dass in öffentlichen Verkehrsmitteln immer mehr Masken getragen werden oder bei der Begrüssung öfter Abstand gehalten wird. Das zeigt, dass die Bevölkerung in fast drei Jahren Pandemie gelernt hat, mit dem Virus umzugehen. Auch Institutionen wie Gesundheitseinrichtungen oder Seniorenheime können selbst einschätzen, ob sie Masken tragen müssen oder nicht. Der Kantonsärzteverband hat deshalb keine neuen Massnahmen gefordert. Dann rechnen Sie nicht mehr mit einer Rückkehr der Maskenpflicht? Die Maske ist das einfachste, schnellste, billigste und effektivste Mittel im Kamp
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