Professor Karl Lauterbach im WELT-Interview unter anderem zu der Frage, ob Corona-Booster-Impfungen - also eine dritte Impfung - auch in Deutschland ratsam wäre.
USA planen allgemeine Corona-Auffrischungsimpfungen ab September
International wird kontrovers diskutiert, ob Menschen ihre Corona-Impfungen nach ein paar Monaten auffrischen lassen sollten. Die US-Regierung will diesen Weg nun gehen - auch wenn anderswo auf der Welt viele noch auf ihre erste Spritze warten.
Washington (dpa) - Die US-Regierung hat vor, die amerikanische Bevölkerung voraussichtlich ab September mit Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus zu versorgen. Hochrangige Gesundheitsbeamte - darunter die Direktorin der US-Gesundheitsbehörde CDC, Rochelle Walensky - stellten am Mittwoch einen Plan dazu vor. Erwachsene Amerikaner sollen demnach acht Monate nach Abschluss ihrer ersten beiden Impfungen mit den Präparaten von Moderna oder Pfizer/Biontech eine dritte Dosis bekommen können.
Hintergrund seien die Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante sowie Datenauswertungen, wonach der Schutz der Impfstoffe gegen eine Infektion mit der Zeit abnehme. Die Auffrischungsimpfungen könnten demnach Ende September starten. Der Plan stehe noch unter Vorbehalt von Prüfungen der Arzneimittelbehörde FDA zur Effektivität und Sicherheit der Auffrischungsimpfungen mit beiden Präparaten. Man sei jedoch vorbereitet, ab dem 20. September solche «booster shots» anzubieten.
Vermutlich seien solche Extra-Impfungen auch für jene Amerikaner nötig, die mit dem Präparat von Johnson & Johnson geimpft wurden, hieß es weiter. Die Impfungen mit diesem Präparat hätten jedoch später begonnen, daher lägen weniger Daten vor und die Analysen seien hier noch nicht abgeschlossen.
Die US-Gesundheitsbehörden hatten kürzlich bereits angekündigt, dass Menschen mit geschwächtem Immunsystem eine dritte Impfung bekommen sollen, weil die Impfstoffe bei ihnen weniger wirksam sind. Der nun vorgestellte Plan ist für die gesamte erwachsene Bevölkerung vorgesehen. Wie zu Beginn der Impfkampagne in den USA sollen zunächst besonders gefährdete Bürger an die Reihe kommen: also etwa Ältere, Menschen mit Vorerkrankungen oder Berufsgruppen wie Ärzte oder Pfleger. Anspruch haben Amerikaner dem Plan zufolge auch erst genau dann, wenn acht Monate seit der Verabreichung ihrer zweiten Impfdosis vergangen sind.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kritisiert Pläne für Auffrischimpfungen bei gesunden Menschen. Bislang sei nicht einmal klar, ob sie nötig seien, sagte die Chef-Wissenschaftlerin Soumya Swaminathan am Mittwoch in Genf. Während in reichen Ländern jede Menge Impfstoff vorhanden ist und Auffrischimpfungen geplant werden, warten weltweit in Dutzenden Ländern viele Millionen Menschen noch händeringend auf die Chance einer Impfung. Der WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan meinte, Menschen eine Auffrischimpfung anzubieten sei so, als gebe man Menschen mit Rettungswesten noch eine weitere Weste dazu, während viele Millionen Menschen ohne jeglichen Schutz bleiben müssten.
Die WHO hatte schon Anfang August einen vorübergehenden Stopp von Auffrischungsimpfungen gefordert, so lange noch viele ärmere Länder auf Impfdosen warten. Das Weiße Haus hatte den Appell jedoch umgehend zurückgewiesen und erklärt, dies sei die «falsche Wahl». Die USA hätten große Impfstoffbestände und könnten sowohl die eigene Bevölkerung impfen als auch Impfdosen an andere Staaten spenden. Zients wiederholte diese Position am Mittwoch.
#Lauterbach #Corona #Booster
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International wird kontrovers diskutiert, ob Menschen ihre Corona-Impfungen nach ein paar Monaten auffrischen lassen sollten. Die US-Regierung will diesen Weg nun gehen - auch wenn anderswo auf der Welt viele noch auf ihre erste Spritze warten.
Washington (dpa) - Die US-Regierung hat vor, die amerikanische Bevölkerung voraussichtlich ab September mit Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus zu versorgen. Hochrangige Gesundheitsbeamte - darunter die Direktorin der US-Gesundheitsbehörde CDC, Rochelle Walensky - stellten am Mittwoch einen Plan dazu vor. Erwachsene Amerikaner sollen demnach acht Monate nach Abschluss ihrer ersten beiden Impfungen mit den Präparaten von Moderna oder Pfizer/Biontech eine dritte Dosis bekommen können.
Hintergrund seien die Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante sowie Datenauswertungen, wonach der Schutz der Impfstoffe gegen eine Infektion mit der Zeit abnehme. Die Auffrischungsimpfungen könnten demnach Ende September starten. Der Plan stehe noch unter Vorbehalt von Prüfungen der Arzneimittelbehörde FDA zur Effektivität und Sicherheit der Auffrischungsimpfungen mit beiden Präparaten. Man sei jedoch vorbereitet, ab dem 20. September solche «booster shots» anzubieten.
Vermutlich seien solche Extra-Impfungen auch für jene Amerikaner nötig, die mit dem Präparat von Johnson & Johnson geimpft wurden, hieß es weiter. Die Impfungen mit diesem Präparat hätten jedoch später begonnen, daher lägen weniger Daten vor und die Analysen seien hier noch nicht abgeschlossen.
Die US-Gesundheitsbehörden hatten kürzlich bereits angekündigt, dass Menschen mit geschwächtem Immunsystem eine dritte Impfung bekommen sollen, weil die Impfstoffe bei ihnen weniger wirksam sind. Der nun vorgestellte Plan ist für die gesamte erwachsene Bevölkerung vorgesehen. Wie zu Beginn der Impfkampagne in den USA sollen zunächst besonders gefährdete Bürger an die Reihe kommen: also etwa Ältere, Menschen mit Vorerkrankungen oder Berufsgruppen wie Ärzte oder Pfleger. Anspruch haben Amerikaner dem Plan zufolge auch erst genau dann, wenn acht Monate seit der Verabreichung ihrer zweiten Impfdosis vergangen sind.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kritisiert Pläne für Auffrischimpfungen bei gesunden Menschen. Bislang sei nicht einmal klar, ob sie nötig seien, sagte die Chef-Wissenschaftlerin Soumya Swaminathan am Mittwoch in Genf. Während in reichen Ländern jede Menge Impfstoff vorhanden ist und Auffrischimpfungen geplant werden, warten weltweit in Dutzenden Ländern viele Millionen Menschen noch händeringend auf die Chance einer Impfung. Der WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan meinte, Menschen eine Auffrischimpfung anzubieten sei so, als gebe man Menschen mit Rettungswesten noch eine weitere Weste dazu, während viele Millionen Menschen ohne jeglichen Schutz bleiben müssten.
Die WHO hatte schon Anfang August einen vorübergehenden Stopp von Auffrischungsimpfungen gefordert, so lange noch viele ärmere Länder auf Impfdosen warten. Das Weiße Haus hatte den Appell jedoch umgehend zurückgewiesen und erklärt, dies sei die «falsche Wahl». Die USA hätten große Impfstoffbestände und könnten sowohl die eigene Bevölkerung impfen als auch Impfdosen an andere Staaten spenden. Zients wiederholte diese Position am Mittwoch.
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