PUTINS KRIEG: Russland soll bis zu 100.000 Soldaten in Bachmut verloren haben | WELT Newsstream

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Bei Kämpfen um die ostukrainische Stadt Bachmut sind nach Schätzung von US-Geheimdiensten auf russischer Seite seit Dezember mehr als 20 000 Soldaten getötet worden. Bei etwa der Hälfte von ihnen handle es sich um Söldner der Wagner-Truppe, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Montag in Washington. Nach unbestätigten Angaben aus Kiew hat Russland seit Kriegsbeginn im Februar des Vorjahres gar Gesamtverluste von 200 000 Mann in der Ukraine erlitten, wie es am Montag im täglich aktualisierten Lagebericht hieß. Dennoch setzt das russische Militär seine Angriffe fort - und die ukrainischen Truppen bereiten ihre Offensive zur Rückeroberung der besetzten Gebiete vor.

Washington: Söldnertruppe Wagner mit hohen Verlusten

Die meisten der in Bachmut gefallenen Wagner-Söldner seien russische Strafgefangene gewesen, die ohne ausreichende Kampf- oder Gefechtsausbildung in den Krieg geschickt worden seien, sagte Kirby. Die Gesamtzahl der seit Dezember infolge der Kämpfe um die - inzwischen weitgehend zerstörte - Stadt getöteten und verletzten Soldaten auf russischer Seite werde von den Geheimdiensten auf mehr als 100 000 geschätzt. Angaben zu den Opferzahlen der ukrainischen Streitkräfte machte Kirby nicht.

US-Generalstabschef Mark Milley hatte im November von weit mehr als 100 000 getöteten oder verwundeten russischen Soldaten in den ersten acht Kriegsmonaten berichtet. Das Gleiche gelte wahrscheinlich für die ukrainische Seite, sagte er damals in New York. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Zahlen nicht.

Russland kontrolliert nach seinem Einmarsch vor über 14 Monaten fast ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets, einschließlich der bereits 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Bachmut ist seit Monaten Angriffen der russischen Armee und der Wagner-Truppe ausgesetzt. Inzwischen kontrollieren die Angreifer eigenen Angaben nach rund 85 Prozent des Stadtgebietes.

Artillerieduelle und Raketenangriffe zum 1. Mai in der Ukraine

Bei russischen Raketenangriffen und Artillerieduellen kamen am Montag in der Ukraine mehrere Menschen ums Leben. Nach Angaben des Generalstabs in Kiew setzten die russischen Streitkräfte Marschflugkörper und Kampfflugzeuge ein. Bei Angriffen im Osten des Landes und in der Zentralukraine seien mehrere Zivilisten getötet oder verletzt worden. Zudem seien zahlreiche Gebäude beschädigt oder zerstört worden.

In der Region Saporischschja in der Zentralukraine lieferten sich russische und ukrainische Truppen im Tagesverlauf intensive Artillerieduelle. Dabei seien im russisch besetzten Michailowka mindestens zwei Zivilisten getötet und 14 weitere verletzt worden, berichtete die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf örtliche Behörden. Die Angaben der Kriegsparteien ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Neue Explosionen über der besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim sorgten am Montag für Unruhe unter der dortigen Bevölkerung. Nach Darstellung russischer Medien wurde im Westen der Halbinsel eine ukrainische Drohne von der Flugabwehr abgeschossen. Erst am Wochenende war ein Treibstofflager in der Hafenstadt Sewastopol durch eine Drohnenattacke in Brand geraten.

Selenskyj: Flugabwehr muss effektiver werden

Nach den neuesten russischen Raketenangriffen auf ukrainische Städte kündigte Präsident Wolodymyr Selenskyj eine effektivere Flugabwehr an. «Wir arbeiten mit unseren Partnern so aktiv wie möglich daran, den Schutz unseres Luftraums noch zuverlässiger zu gestalten», sagte Selenskyj am Montag in seiner allabendlichen Videoansprache. «Allein in der letzten Nacht, von Mitternacht bis sieben Uhr am Morgen, ist es uns gelungen, 15 russische Raketen abzuschießen», sagte Selenskyj - «aber leider nicht alle».

Anlass für seine Äußerungen waren russische Angriffe mit Marschflugkörpern und Raketen in der Nacht zum Montag sowie im Tagesverlauf. In Pawlohrad in der Zentralukraine schlugen mehrere Projektile ein und verletzten mindestens 34 Menschen. Zahlreiche Gebäude wurden zerstört oder zumindest beschädigt. Selenskyj kündigte Vergeltung für die Attacken an. «Auf jeden solchen Angriff werden die russischen Besatzer unsere Antwort erhalten», sagte er.

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