Tagesschau vom 04.04.2020 (mit Untertiteln und Transkription)

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Transkription: Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der Tagesschau. Heute im Studio Linda Zervakis. Guten Abend meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zur Tagesschau.

Verbraucherschützer warnen vor einem massiven Anstieg der Privatinsolvenzen durch die Corona-Pandemie. Sollte die Krise länger als ein oder zwei Monate dauern könnten breite Teile der Bevölkerung in finanzielle Not geraten, warnt der Verbraucherzentrale Bundesverband. Auch Mittelständler warten weiter auf Unterstützung. Die Zahl der offiziell bestätigten Corona-Infektionsfälle nimmt unterdessen weiter deutlich zu. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts sind insgesamt fast 86.000 Infektionen registriert. Ein Plus von gut 6.000 Fällen innerhalb eines Tages. Die Zahl der Toten stieg auf 1.158, 141 mehr als gestern.

Bundesfamilienministerin Giffey ruft dazu auf, Freiwilligendienste gegen den Einsatz in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Rettungsstellen zu tauschen. Der Funke-Mediengruppe sagte sie, wer seinen Dienst wegen der Corona Pandemie derzeit nicht ausüben können, erhalte die Möglichkeit unbürokratisch an eine andere Einsatzstelle zu wechseln, dahin wo dringend Helfer gebraucht werden. Unter Wissenschaftlern gibt es jetzt eine Diskussion über den Weg für eine schrittweise Lockerung der Corona-Maßnahmen.

Die deutschen Städte und die Wohnungslosenhilfe fordern mehr Geld für die Versorgung Obdachlose. Es könne nicht sein, dass in den ohnehin knappen Kassen der Obdachlosenhilfe jetzt noch mehr Geld fehle, sagt die Geschäftsführerin der Wohnungslosenhilfe Rosenke. Angebote der Beratung, die medizinische Versorgung und die Versorgung mit Lebensmitteln, müssten mindestens reduziert aufrechterhalten werden.

Trotz groß angelegte Rückholaktionen befinden sich noch mehr als 40.000 deutsche Staatsbürger im Ausland. Das berichtet die Rheinische Post und bezieht sich auf Schätzungen des Auswärtigen Amtes. Danach sitzen viele noch in Neuseeland Südafrika und Peru fest. Inzwischen seien aber etwa 200.000 Menschen wieder zurück nach Deutschland geholt worden.

In Frankreich hat die Polizei die Kontrolle der Ausgangsbeschränkungen vor den Osterfeiertagen verstärkt. Wegen der Korona Pandemie gilt seit Mitte März eine strenge Ausgangssperre. Die Menschen dürfen nur noch begrenzt vor die Tür etwa zum Einkaufen oder um zur Arbeit zu gehen. Lauf den Behörden gibt es in Frankreich bisher mehr als 7.500 Corona-Tote. Die Lage hier bleibt angespannt und die Regierung hat die Franzosen schon darauf vorbereitet, dass die strenge Ausgangssperre wohl, bis weit nach Ostern verlängert wird, mit gravierenden Folgen für alle Schüler die Wirtschaft und den Tourismus.

Hilfsorganisationen fordern schon seit längerem die Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln angesichts der Corona-Pandemie zu räumen. Diese Woche ist nun erstmals in einem Lager nördlich von Athen eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Daraufhin wurden weitere Asylsuchende positiv getestet. Die Menschen im Lager Rezona stehen jetzt für zwei Wochen unter Quarantäne.

Mit Schweigeminuten hat China heute der Opfer der Corona-Pandemie gedacht. Landesweit wurden Flaggen auf halbmast gesetzt. In China sind mehr als dreitausend Menschen im Zusammenhang mit Corona gestorben. Zwar sind die Neuinfektionen nach offiziellen Angaben zuletzt deutlich zurückgegangen, von einer Rückkehr zu einem Leben, wie vor Beginn der Krise, ist das Land aber weit entfernt. Die Nationale Trauer war nicht als Zeichen gedacht, dass in China die Epidemie vorbei ist. Immer noch sind im ganzen Land die Sicherheitsvorkehrungen hoch. Viele Restaurants und alle Kinos,Theater und ähnliches haben geschlossen. Die Befürchtung: eine zweite Infektionswelle sobal sich alle wieder frei bewegen.

China und die Gruppe der Entwicklungs- und Schwellenländer, die sogenannten G77, fordern, dass Sanktionen gegen ärmere Staaten während der Corona-Krise ausgesetzt werden. In der Erklärung heißt es, einseitige wirtschaftliche Zwangsmaßnahmen hätten eine negative Wirkung auf die Fähigkeit effektiv auf die Pandemie zu reagieren. Die Kritik richtet sich offenkundig gegen die USA,die Sanktionen etwa gegen den Iran und Venezuela verhängt haben.

Und um 23:30 hat Ingo Zamperoni diese Tagesthemen für Sie. Der Sturm auf die Baumärkte, wie geht Abstand zwischen Hammer und Nagel, und Möwen und Tölpel, allein zu Haus, Helgoland nahezu unberührt. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.
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