Tausende Menschen demonstrieren in Berlin für Gerechtigkeit

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Berlin (dpa/bb) - Tausende Menschen sind am Samstag für "eine offene und solidarische Gesellschaft" durch Berlin gezogen. Unter diesem Motto hatte ein breites Bündnis aus Gewerkschaften- Parteien und Vereinen zur "Unteilbar"-Demonstration in der Hauptstadt aufgerufen. In mehreren Blöcken zu unterschiedlichen Themen startete der Zug am frühen Nachmittag in der Leipziger-Straße und erreichte bereits nach etwa zwei Stunden den Ort der Abschlusskundgebung in der Karl-Marx-Allee.Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmenden am Samstag auf knapp unter 10.000 Menschen. Eine Sprecherin der Veranstaltung ging davon aus- dass wie erwartet rund 30.000 Menschen erschienen seien. Die Anreise zur Demonstration wurde indes erschwert vom Streik bei der Deutschen Bahn.Das Aktionsbündnis "Unteilbar" vereint laut eigener Aussage rund 350 Initiativen. Mit dabei sind unter anderem Gewerkschaften- die Menschenrechtsorganisation Amnesty International oder die Klimabewegung Fridays for Future.Das Aktionsbündnis trete ein "für Solidarität- soziale Gerechtigkeit- Menschenrechte und ein konsequentes Handeln gegen die Klimakrise"- hieß es in einem Aufruf. Auch die Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban in Afghanistan spielte eine Rolle. "Vieles von dem- wofür wir hier und heute auf die Straße gehen- Frauenrechte- Demokratie- unabhängige Medien- die Rechte von queeren- religiösen und ethnischen Minderheiten- sind für Afghaninnen und Afghanen in weite Ferne gerückt"- sagte eine Sprecherin von Pro Asyl bei der Auftaktkundgebung am Nachmittag.Zu den Sprechern gehörte auch der SPD-Parteivorsitzende Norbert Walter-Borjans. Er sprach anlässlich der Demonstration über die wachsende Ungleichheit in der Welt aber auch in Deutschland. "Deutschland ist unter den Industriestaaten eines der Länder mit der größten Ungleichheit"- sagte er- "eine Gesellschaft mit einem Privatvermögen im zweistelligen Billionenbereich und einem Drittel- das von diesem Kuchen nicht einmal einen Krümel besitzt." Dies sei "ein wachsendes Sprengstoffarsenal in unserem Land."Ähnlich lautete das Plädoyer von Ulrich Schneider vom Paritätischen Wohlfahrtsverband: "Noch nie hatten wir in Deutschland so viel arme Menschen wie heute und das ist eine Schande in diesem fünftreichsten Land auf dieser Welt." Auch der Berliner Linke-Spitzendkandidat Klaus Lederer sowie die Spitzenkandidatinnen für die Abgeordnetenhauswahl- Franziska Giffey (SPD) und Bettina Jarasch (Grüne)- wurden erwartet.Der US-amerikanische Whistleblower und ehemalige CIA-Mitarbeiter Edward Snowden sollte laut den Veranstaltern per Videoschalte zu den Demonstrierenden sprechen.Die Demonstration sei zunächst vollkommen friedlich und ohne Zwischenfälle verlaufen- sagte eine Polizeisprecherin. Die Demonstranten hätten sich ganz überwiegend an die Hygiene- und Abstandsregeln gehalten.© dpa-infocom- dpa:210904-99-92309/3
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