Corona: Zweitärmster EU-Staat hängt Deutschland beim Impfen ab - andere Strategie gewählt

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München/Bukarest - Der 1. Januar 2007 ist ein historisch bedeutsames Datum für Rumänien. Denn: Der ehemalige Ostblock-Staat wurde damals als 26. Mitgliedsland in die Europäische Union (EU) aufgenommen. Große Hoffnungen für das wirtschaftlich schwache 20-Millionen-Einwohner-Land waren damit verbunden. Sie erfüllten sich seither nur teilweise. Coronavirus-Pandemie: Rumänien war vor der Corona-Krise der zweitärmste EU-MitgliedsstaatIn Zahlen ausgedrückt: Laut Onlineportal finanzen.net war Rumänien kurz vor der Corona-Krise der zweitärmste Mitgliedsstaat, mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 59 Prozent des EU-Durchschnitts. Und dann kam das heimtückische Coronavirus.Und siehe da: In der Bewältigung der Pandemie erzielt Rumänien aktuell größere Fortschritte als zum Beispiel das viel reichere (und größere) Deutschland. Konkret: Die Rumänen kommen bei den Impfungen gegen Corona deutlich besser voran als die Bundesrepublik. Das zeigt die laufend aktualisiert Impf-Grafik des ZDF auf Quellenbasis des Robert-Koch-Instituts (RKI) und von Our World in Data (OWID).Quelle: zdf.de, Stand 29. Januar, 17.30 UhrHeißt: Stand 29. Januar hatten in Rumänien knapp 3,2 Prozent der Einwohner mindestens eine erste Impfung gegen Covid-19 erhalten. In Deutschland lag diese Zahl zum selben Zeitpunkt bei 2,7 Prozent. Impfungen gegen Corona: Rumänien kommt schneller voran als DeutschlandIn der Woche davor wurden in Rumänien demnach insgesamt 261.000 Impfungen registriert, in Deutschland, das mit etwa 83 Millionen Einwohnern rund vier Mal größer ist, wurden dagegen 654.000. Im Verhältnis ging es also im deutlich ärmeren Rumänien schneller voran.Die Impf-Strategie der Regierung unterscheidet sich dabei teils von dieser der Bundesregierung in Berlin. Denn: In einer ersten Etappe wurde medizinisches Personal durchgeimpft. In einer zweiten Etappe werden laut Siebenbürger Zeitung seit dem 15. Januar „Angestellte aus systemrelevanten Bereichen, Senioren und chronisch Kranke geimpft. Diese Liste wurde kürzlich erweitert auf Obdachlose, Behinderte, Bettlägrige und ihre Pfleger, Personen mit Autoimmunkrankheiten und einige Institutionen.“Coronavirus-Impfungen: Rumänien verfolgt teils andere Strategie als DeutschlandIn Deutschland wird dagegen zuerst in Altenheimen geimpft, auch die Risikogruppe der Über-80-Jährigen ist zuerst an der Reihe. Dies stößt auf viel Verständnis, aber auch auf vereinzelte Kritik, dass das Impfen wegen des Alters und/oder der Pflegebedürftigkeit der Geimpften länger dauere. Die Impfungen gegen das Coronavirus - sie bleiben weiter ein polarisierendes Thema. (pm)
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