München - Diese Frage wird bereits seit Beginn der Corona-Krise* diskutiert: Welche Ansteckungsgefahr geht von Kindern aus? Im März, zu Anfang der Pandemie*, vermutete die Politik in Deutschland ein durchaus hohes Risiko. Kindergärten und Schulen mussten im ersten Lockdown . Nun, im zweiten „Lockdown Light“, hat sich die Lage allerdings geändert. So gut es geht wird versucht, Kindergärten und Schulen offen zu halten und den Unterricht im Regelbetrieb möglichst aufrechtzuerhalten. Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte in einer Ansprache am 25. November dazu, dass gerade kleinere Kinder „ganz offensichtlich nicht so eine hohe Infektiösität“ aufweisen würden wie Erwachsene. Corona-Ansteckung bei Kindern: Studie von Top-Virologe Christian Drosten schlug hohe WellenIm Frühjahr hatten die Studie des Top-Virologen Christian Drosten an der Charité Berlin zu Kindern und Corona hohe Wellen geschlagen. Ende April gab Drosten an, Kinder trügen eine ebenso hohe Viruslast wie Erwachsene – und seien vermutlich auch genauso ansteckend. Laut dem Ärzteblatt hielt das Forscherteam um den Berliner Virologen auch einige Monate später in einer überarbeiteten Fassung seiner Studie zur Infektiosität von Kindern in der Coronakrise an seiner grundlegenden Aussage fest. Es gebe keine Hinweise darauf, dass Kinder in Bezug auf SARS-CoV-2* nicht genauso ansteckend seien wie Erwachsene, hieß es in der aktualisierten Version der Studie.Laut einem Bericht der Bild bei der Charité wird die Studie nun aber offenbar erneut überarbeitet. Sie befinde sich seit Monaten in der „Begutachtungs- und Überarbeitungsphase“. Ob die Studie in der dritten Version jetzt allerdings zu dem Schluss kommen wird, dass Kindergarten- und Grundschulkinder doch weniger ansteckend seien, ist fraglich. Auf Nachfrage des Blattes äußerte sich die Charité dazu noch nicht. Neue Erkenntnisse zur Corona-Ansteckung bei Kindern? Drosten-Studie überarbeitet - Aussage lässt aufhorchenJedoch machte die Klinik „unabhängig davon“ eine Aussage, die aufhorchen lässt. Wie die Charité der Bild erklärte, geht „die Fachöffentlichkeit“ davon aus, „dass Kinder dieser Altersgruppen weniger infektiös sind“. Bereits in der zweiten, überarbeiteten Fassung der Corona*-Studie war die Warnung der Forscher vor der Öffnung von Schulen und Kindergärten in Deutschland etwas abgewandelt worden. „Die uneingeschränkte Öffnung dieser Einrichtungen sollte sorgfältig mit Hilfe von vorbeugenden diagnostischen Tests überwacht werden“, hieß es im Sommer. Ob noch im Winter neue Ergebnisse mehr Klarheit bringen werden, bleibt abzuwarten. (nema) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks. Rubriklistenbild: © Christophe Gateau
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