Die Weltöffentlichkeit nimmt Kenntnis von einem verabscheuungswürdigen Gewaltverbrechen in den USA, einem Übergriff der Polizei auf einen vermeintlichen Täter mit tödlichem Ausgang. Ja, wir diskutierten alle darüber, dass in einem Land, an dem täglich mehr als 3000 Gewaltverbrechen verübt werden, einer, diesmal vollzogen durch die Polizei, dazu gekommen ist. Jährlich werden auf dem Boden dieser Sehnsuchtsnation der ewigen Freiheit und des Friedens übrigens durchschnittlich mehr als 1000 Bürger, größtenteils vermeintliche Täter, erschossen. Rassistisch motiviert? Ja, mit diesem Begriff ist man rasch zur Stelle, denn die USA haben bekanntermaßen ein historisches und somit strukturelles Problem aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung seiner Bevölkerung. Aber ist es tatsächlich rassistisch motiviert, wenn im Jahr 2019 insgesamt 370 Weiße von Polizisten erschossen wurden, 235 Schwarze zu Tode gekommen sind, 158 spanischstämmige aufgrund eines Zusammenstoßes mit der Exekutive ihr Leben lassen mussten? Sind dann die 370 Weiße, die Opfer eines schwarzen Polizei-Rassismus und die 158 spanischstämmigen die Opfer einer weiß/schwarzen Weltverschwörung in der amerikanischen Exekutive? Und was ist mit den schwarzen Tätern, die von schwarzen Polizisten erschossen werden? Aber nun zum Rassismus, diesem Schlagwort, endlich wieder geschwungen und zugleich eine profundes Zeichen, dass die Welt nach Corona gottlob wieder geheilt ist, wenngleich auch nicht intelligenter geworden ist. Zumindest haben sich die Facebook-Seiten weltweit verschwärzt. Dankenswerterweise werden diesmal keine Katzenfotos mit Je sui Nizza gepostet, um die europäische Wohnzimmersolidarität auszudrücken. Stichwort Europa, das tut sich mit moralischer Überlegenheit wieder hervor. Der gescheiteter deutsche Außenminister Maas verstieg sich jüngst, mit Blick auf die brennenden Straßen, die geplünderten Geschäfte, die verletzten Polizisten, der Todesopfer auch auf Polizeiseite tatsächlich im Satz: „Diese Proteste sind legitim“. Maas, das ist jener Vertreter einer Gruppe der Staatsgewalt, die friedliche Proteste gegen die Corona-Maßnahmen über drei Monate mit der Gewalt der Exekutive verbieten wollte? Übrigens legitim? Ist es tatsächlich mittlerweile legitim, dass man unter dem Deckmantel des beschworenen Antirassimus plündert, abfackelt und mordet? Ist es tatsächlich legitim, den zweifelsohne grausamen Übergriff auf einen am Boden liegenden und in dieser Situation wehrlosen Menschen, dazu zu nutzen, den heute Nacht verübten Mord auf einen schwarzen Polizei-Captain, verübt durch die aufrechten Antifaschisten, zu rechtfertigen? Nein, denn Kriminalität ist keine politische Einstellung wenngleich man sie auch rechtfertigen will, wenn es gegen Trump geht. Demonstration ist ein Grundrecht aber dieses umfasst nicht brennende Städte, tatsächlich unschuldige Opfer.
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