Wenig Impfstoff, wenige Termine, viel Frust – Nerven und Geduld sind nötig. Und es bleiben viele Fragen: Wie sicher ist die Impfung? Wie gut ist der Schutz? Tipps von Gesundheitsexperte Dr. Lothar Zimmermann.

Dieses Video ist eine Auskopplung aus der Sendung vom 19. Januar 2021, siehe https://youtu.be/oMTjOiTFJFU
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WER IST DERZEIT IMPFBERECHTIGT?
Zurzeit ist es nur für Zugehörige dieser Gruppen möglich, einen Impftermin zu vereinbaren:
o Personen über 80 Jahre
o Bewohner von Alten- und Pflegeheimen
o Personal in der Altenpflege
o Personal mit besonders hohem Ansteckungsrisiko in medizinischen Einrichtungen

WIE KANN ICH EINEN TERMIN VEREINBAREN?
Um einen Impftermin zu bekommen, gibt es zwei Möglichkeiten. Er kann entweder telefonisch oder online in einem Impfzentrum vereinbart werden. Ansprechpartner und Adressen unterscheiden sich je nach Bundesland.
In Baden-Württemberg erfolgt die Online-Terminvergabe über das Portal „Impfterminservice.de“. Die telefonische Vergabe ist unter 116 117 möglich.
Rheinland-Pfalz verfügt über das Online-Portal: www.impftermin.rlp.de . Die telefonische Termin-Vereinbarung ist unter 0800 / 57 58 100 möglich. Wer sich für die Impfung registriert, erhält einen Brief, in dem der Impftermin mitgeteilt wird.

PROBLEME BEI DER TERMIN-VERGABE
Aktuell sind vor allem ältere Personen impfberechtigt. Für viele von ihnen stellt das Online-Portal eine Hürde dar. Hier können interneterfahrene Verwandte oder Bekannte weiterhelfen.
Die Aussicht auf einen Impftermin ist online größer als telefonisch. Trotzdem gibt es in beiden Fällen das Problem, dass es an Impfstoff mangelt. Einige Impfzentren schalten immer wieder in „Wellen“ Kapazitäten frei. Deshalb sollte man geduldig sein, und es immer wieder versuchen.

KANN ICH EINEN TERMIN FÜR MEHRERE PERSONEN GLEICHZEITIG VEREINBAREN?
Bisher ist es noch nicht möglich, einen gemeinsamen Termin zu vereinbaren. Für jede Person muss ein separater Vorgang erstellt werden, der nicht mit anderen abgestimmt werden kann.

KOSTET DIE IMPFUNG GELD?
Die Impfkosten werden unabhängig von der Krankenversicherung vom Bund übernommen.

WER ZAHLT DIE FAHRT INS IMPFZENTRUM?
Versicherte, die von ihrer Versicherung die Fahrtkosten für Arztbesuche erstattet bekommen, profitieren meist auch bei der Fahrt zum Impfzentrum von der Kostenübernahme. Sichere Auskunft gibt die eigene Krankenkasse.

WO IMPFEN MOBILE IMPFTEAMS?
Neben den Impfzentren sind derzeit mobile Impfteams unterwegs, die vor allem in Alten- und Pflegeheimen die Bewohner und das medizinische Personal impfen. Für diese Impfung muss kein Termin vereinbart werden.

WARUM SIND ZWEI TERMINE NOTWENDIG?
Damit die Schutz-Impfung ihre volle Wirkung entfaltet, sind zwei Impfdosen notwendig. Diese werden im Abstand von circa drei Wochen verabreicht. Die zweite Impfung wirkt im Körper wie eine Wiederholung, durch die die Bildung der Antikörper erneut angestoßen und die Immunität verfestigt wird.

WIE WIRKT DER IMPFSTOFF?
Aktuell sind in Deutschland die Impfstoffe von Biontech Pfizer und Moderna zugelassen. Beide sind mRNA-Impfstoffe. Sie enthalten keine Viren, sondern einen Bauplan vom „Stachel“ des SARS-CoV-2-Virus. Nach der Impfung reproduziert der Körper Proteine dieser Form, auf die er dann mit der Bildung passender Antikörper reagiert.

KANN DIE IMPFUNG DIE GENE VERÄNDERN?
Die Impfung hat keinen Einfluss auf die menschlichen Gene. Aufgrund der unterschiedlichen chemischen Struktur von mRNA und DNA ist eine Integration des Wirkstoffs in das menschliche Erbgut unmöglich.

WELCHE NEBENWIRKUNGEN GIBT ES?
In den Studien vor der Impfstoffzulassung wurden 40.000 Personen geimpft. Es ist möglich, dass sehr seltene Nebenwirkungen erst auftreten, wenn eine weitaus größere Personenanzahl geimpft ist. Bisher kam es vor allem zu moderaten Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Mattigkeit, Schmerzen an der Einstichstelle und in seltenen Fällen Fieber. Für Personen mit schweren Vorerkrankungen könnte dies unter Umständen gefährlich werden. Deshalb wird empfohlen, im Zweifel einen Arzt zu Rate zu ziehen.

KANN DAS VIRUS TROTZ IMPFUNG ÜBERTRAGEN WERDEN?
Nach der zweiten Dosis schützt die Impfung zu 95 Prozent vor einer schweren Corona-Erkrankung. Noch nicht geklärt ist, ob Geimpfte weiterhin andere Personen anstecken können. Es besteht der Verdacht, dass die gebildeten Antikörper vor einer Erkrankung schützen, nicht aber vor der Infektion. Deshalb ist es wichtig, dass geimpfte Personen weiterhin die Hygieneregeln beachten und ihr Umfeld schützen.

Filmautorin: Nina Rathfelder
Bildquelle: Colourbox
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