Massive Gewalt und offener Judenhass bei Palästina-Demos in Berlin

116 Aufrufe
Published
Am Wochenende vom 14. und 15. Mai 2021 fanden in Berlin mehrere israelfeindliche und antisemitische Demonstrationen statt. Anlass war, neben der aktuellen Konfrontation im Nahen Osten, der alljährliche „Nakba-Tag“, der an die Vertreibung der Palästinenser erinnern soll. Insbesondere die Demonstration am 15. Mai am Hermannplatz in Berlin-Neukölln fiel mit extremem Gewaltpotential und offenem Judenhass auf. Vergleichbare Fälle von öffentlichem Antisemitismus hatte es in den vergangenen Tagen bei Demonstrationen in ganz Deutschland gegeben. So wurden in mehreren Städten israelische Flaggen verbrannt, bei einer Kundgebung vor einer Gelsenkirchener Synagoge wurde „Scheiß Juden“ gebrüllt. Dennoch zeigte sich die Berliner Polizei unvorbereitet und überfordert, sodass der Tag in heftigen Straßenschlachten zwischen Polizei und Demonstranten endete.
Am 15. Mai 2021, hatte die PFLP-nahe Organisation „Samidoun“ (“Palestinian Prisoner Solidarity Network“) zu einer Demonstration aufgerufen. So versammelten sich am Nachmittag schätzungsweise 3.500 Personen in der Nähe des Berliner Hermannplatzes. Unter den Teilnehmern befanden sich Anhänger von PFLP, Fatah, der islamistischen Terrororganisation Hamas und der Boykott-Bewegung BDS. Zudem waren mehrere Personen unter den Demonstranten, die sich deutlich zur Symbolik der türkischen rechtsextremen Gruppierung „Graue Wölfe“ bekannten.
Immer wieder wurden offen antisemitische Parolen laut, mehrfach wurde zur Zerstörung Israels aufgerufen. Die Rufe waren dabei in der Regel in arabischer Sprache gehalten. Beispielsweise hieß es: „O Qassam, oh Liebling – schlag zu, zerstör Tel Aviv“, “Tod Israel” oder: „Khaybar, Khaybar, ihr Juden, Mohammeds Heer kehrt zurück“. Letztere Parole ist eine Anspielung auf die Schlacht von Khaybar: Der islamischen Geschichtsschreibung nach hatte der Prophet Muhammad im Jahr 628 eine von Juden besiedelte Oase gewaltsam erobert.
Auch auf T-Shirts und Plakaten zeigten Teilnehmende ihren israelbezogenen Antisemitismus. So wurde dem jüdischen Staat das Existenzrecht abgesprochen, der Holocaust relativiert und das Rückkehrrecht für über 7 Millionen Palästinenser gefordert. Die Parole „Kindermörder Israel“ war mehrfach sichtbar und hörbar – vor dem Hintergrund der mittelalterlichen Ritualmordlegende lässt sich auch diese eindeutig einem judenfeindlichen Tenor zuordnen. Zudem waren Abbildungen der Comicfigur „Handala“ zu sehen, die meist im Kontext der Boykott-Kampagne BDS verwendet wird. Wie der Blog „Belltower News“ der Amadeu-Antonio-Stiftung schreibt, „zeigen Handala-Cartoons auffallend häufig gewaltsames Vorgehen gegen Israel. So wird die israelische Fahne durch Handala in Brand gesetzt, werden Steine als Wurfgeschosse genutzt und Waffengewalt propagiert. Daneben existieren zahlreiche Handala-Zeichnungen, die eine klassische antisemitische Symbolsprache beinhalten, indem beispielsweise Jüd*innen und Juden durch überdimensionierte Hakennasen dargestellt werden oder ein Rekurs auf die antisemitische Ritualmordlegende erfolgt.“
Als die Polizei die Versammlung wegen der Nicht-Einhaltung der Corona-Auflagen auflöste, eskalierte die Situation. Es kam zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei. Flaschen und Steine flogen, Böller wurden in der Menge gezündet, die Situation war unübersichtlich. Die Polizei wirkte weitgehend überfordert und konnte die Auflösung der Versammlung nicht durchsetzen.
Neben Samidoun hatten auch andere Veranstalter zu anti-israelischen Demonstrationen an diesem Wochenende aufgerufen. Bereits um 13 Uhr fanden sich etwa 200 Personen am Hermannplatz zusammen und zogen in Richtung des Rathaus Neukölln. Gleichzeitig hatte die BDS-nahe Gruppe „Palästina Spricht“ für 16 Uhr zu einer Demonstration am Oranienplatz aufgerufen, an der etwa 2.500 Personen teilnahmen. Schon am Vortag, dem 14.05.2021, hatten sich 800 Demonstrierende am Kottbusser Tor in Berlin-Kreuzberg versammelt. Eingeladen hatten die PFLP- und Fatah-nahe „Palästinensische Nationale Arbeitskommission“ und der sogenannte „Verband der palästinensischen und arabischen Vereine und Institutionen in Berlin“, ein Label, welches Anhänger aus dem Umfeld von PFLP, Fatah und Hamas vereint. Auch bei diesen Protesten wurden mehrfach antisemitische Parolen und Aufrufe zur Gewalt skandiert. So hieß es etwa: „Leg den Koran neben das Messer, stich die Siedler ab!“, oder: „Zur Al-Aqsa-Moschee, Fedajin! Schlagt zu, Al-Qassam-Brigaden!“ Die genannten Al-Qassam-Brigaden sind eine militante Unterorganisation der antisemitischen Terrororganisation Hamas.
Kategorien
Corona Virus aktuelle Videos Gesundheits Tipps
Kommentare deaktiviert.