Post-Covid: Kugelstoßerin Alina Kenzel kämpft um ihre Olympia-Teilnahme | SWR Sport

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Die Sindelfingerin Alina Kenzel ist eine begnadete Kugelstoßerin. Sie war Welt- und Europameisterin bei den Junioren, 2020 gewann sie den deutschen Meistertitel und war ganz nah dran an der Weltspitze. Doch dann kommt Corona und ihre Welt gerät ins Wanken.

„Meine linke Gesichtshälfte ist taub geworden, mein Arm ist taub geworden. Ich konnte unsere Treppen im Haus nicht mehr hochlaufen. Mir war schwindelig die ganze Zeit. Ich hatte ständig das Gefühl, als hätte man eine Grippe“, erinnert sich Alina Kenzel an die dunkle Zeit, die hinter ihr liegt. Die 25-jährige Kugelstoßerin leidet an Post-Covid. Zwei Mal infizierte sie sich mit dem Virus. Die erste Infektion steckte die Leistungssportlerin noch gut weg, doch nach der zweiten ging fast nichts mehr, so als ob jemand den Stecker gezogen hätte.

Mit einem Schlag ist Alina Kenzels Karriere auf Eis gelegt. Statt am Olympiastützpunkt Stuttgart zu trainieren und sich den Feinschliff für den nächsten Wettkampf zu holen, liegt sie monatelang zu Hause, auf dem Sofa oder im Bett, so erschöpft ist sie.

Alina Kenzel eilt von Arzt zu Arzt, doch Hilfe findet die 25-jährige Sportsoldatin erst nach gut einem halben Jahr im Bundeswehrkrankenhaus Ulm. Die Ärzte stellen bei ihr verengte Atemwege fest, wie bei einer Asthmatikerin. Die Rettung heißt Bronchiale Thermoplastie. In die Atemwege wird durch elektromagnetische Wellen Wärme eingeführt. „Was passiert ist, ist beeindruckend. Die Atemwegsdicke der Muskulatur geht zurück auf das Niveau eines Gesunden. Und auch in der Schleimhaut, die dicker ist und entzündet, da sehen wir die Nervenzellen reduziert auf das Niveau eines Gesunden, sagt der Lungenfacharzt Dr. Daniel Gagiannis, der Kenzel in Ulm behandelt.

Für die Kugelstoßerin aus Sindelfingen zeigt sich endlich Licht am Ende des Tunnels. „Meine Lebensqualität hat sich dadurch deutlich verbessert. Ich bin wieder im Training, kann Autofahren, kann meinen Alltag wieder bestreiten.“


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