THEMENTAG: Dunkle Nacht oder Depression? Medizinische und spirituelle Grenzgänge

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Der „Horror Vacui“, oder der Leerschmerz, wie der deutsche Dichter und Pfarrer Christian Lehnert es versteht, beschreibt die spirituelle Erfahrung der Gottferne, der Leere und der Dunkelheit. „Ich frage in Attacken von Angst: Wozu lockst du die Transzendenz herauf? Eine verheerende Unruhe …“.

Als spiritueller Vater des Motivs der Seelennacht gilt der spanische Mystiker Johannes vom Kreuz, der, gefangen in einem Klosterkerker, seine berühmte „Dunkle Nacht der Seele“ schreibt. Der darin ge schil derte „Schrecken der Leere“, veranlasst uns, die spiri tuellen Dunkelkammererfahrungen des Glaubenslebens mit dem Krankheitsbild einer Depression zu vergleichen. In der Literatur wird die Depression als Schatten im Dasein beschrieben, die das ganze Leben in einem düsteren Licht erscheinen lassen.

Wieviel Depression steckt in der Dunklen Nacht? Wo unterscheiden sich beide Phänomene? Wie gelingt der Umgang mit depressiven Menschen in der seelsorglichen und psychiatrischen Praxis? Der Fachtag versucht Antworten im Grenzbereich von Medizin und Spiritualität zu geben.

Referentinnen und Referenten:
- P. Dr. Bernhard Bürgler SJ, Psychotherapeut, Geistlicher Begleiter, Exerzitienbegleiter, Provinzial der österreichischen Jesuiten, Wien
- Prof. Dr. Michael Utsch, Psychologischer Psychotherapeut, Religionspsychologe, Ev. Hochschule Tabor, Marburg
- Dr. med. Christine Reif-Leonhard, Leitende Oberärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Frankfurter Bündnis gegen Depression e.V., Frankfurt am Main
- Michelle Hübenthal, Leitung EX-IN Akademie, Ausbildung von Menschen
mit seelischen Krisenerfahrungen zu Genesungsbegleitern, Schulungszentrum für Betroffene, sowie für Angehörige und Profis, Frankfurt am Main
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