Türkischer Außenminister zu Sofagate: Von der Leyen kann nicht behaupten, "weil ich eine Frau bin"

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Am Donnerstag trafen sich der deutsche Außenminister Heiko Maas und sein türkischer Amtskollege Mevlüt Çavuşoğlu in Berlin. Neben dem aktuellen Diskurs um die Aussetzung der Patentrechte für COVID-19-Impfstoffe und der Möglichkeit für Deutsche, in der Türkei Sommerurlaub machen zu können, wurde auch um eine Stellungnahme des türkischen Außenministers zu der "Sofagate-Affäre" im April gebeten.

Die Türkei gab die Verantwortung in der "Sofagate-Affäre" an die EU zurück. Die Situation sei durch die "Rivalität und den Streit" zwischen EU-Kommission und Rat entstanden. Nur das Team des Rats habe an den Vorbereitungsgesprächen teilgenommen und die Sitzordnung vorgegeben. "Ich habe mich zuerst auch gewundert, als ich das dann gesehen habe", sagte Çavuşoğlu und fügte hinzu, man bedauere die Rivalität zwischen den beiden Institutionen.

"Wir haben alles getan, was wir konnten", sagte Çavuşoğlu, auch beim Abendessen sei eine Konkurrenz um die Sitzplätze ersichtlich gewesen. Dennoch könne Ursula von der Leyen nicht der Türkei die Schuld geben und behaupten, es sei geschehen, "nur weil ich eine Frau bin". "In unseren protokollarischen Institutionen gibt es so etwas wie Frau oder Mann nicht" – Wenn Ursula von der Leyen die Europäische Union meine, sei "das deren eigene Angelegenheit, zwischen der Kommission und dem Rat".

Am 26. April kommentierte die Kommissionspräsidentin diesen Vorfall: "Ich bin die Präsidentin der Europäischen Kommission. Und so habe ich erwartet, bei meinem Besuch in der Türkei vor zwei Wochen behandelt zu werden, wie eine Kommissionspräsidentin, aber das wurde ich nicht. Ich kann in den europäischen Verträgen keine Rechtfertigung für die Art und Weise finden, wie ich behandelt wurde. Ich muss also schlussfolgern, dass es passiert ist, weil ich eine Frau bin. Wäre das auch passiert, wenn ich einen Anzug und eine Krawatte getragen hätte? Auf den Bildern von früheren Sitzungen habe ich keinen Mangel an Stühlen gesehen. Aber andererseits habe ich auf diesen Bildern auch keine Frauen gesehen." Sie fühlte sich in diesem Moment verletzt und alleingelassen, "als Frau und als Europäerin".

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident Charles Michel reisten im April zu Gesprächen nach Ankara. Bei einer anschließenden Pressekonferenz mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan am Dienstag, dem 6. April, sorgte die Sitzordnung für Aufsehen in den sozialen Medien. Während die beiden männlichen Kollegen nebeneinander Platz nahmen, stand für Ursula von der Leyen kein Stuhl bereit. Mit einem fassungslosen "Ähm" kommentierte sie die Sitzordnung und nahm allein auf einem Sofa Platz. Dieser diplomatische Fauxpas ging als #sofagate und #giveheraseat auf den Social-Media-Plattformen viral. Das Treffen zielte eigentlich darauf ab, die Beziehungen zwischen der EU und der Türkei zu verbessern.


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