Folker Hellmeyer über Gold, Aktien, Crashgefahren

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Als der DAX im vergangenen Jahr nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie von über 13.000 Punkten auf rund 8.700 Punkte abstürzte, mahnte Folker Hellmeyer entgegen vieler Untergangsszenarien zur Gelassenheit – und er sollte Recht behalten: Die Finanzmärkte haben sich vom Corona-Schock erholt und der DAX bewegt sich von Rekord zu Rekord. Folker Hellmeyer, der als Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH tätig ist, hat auch diese Entwicklung nicht überrascht – „aber die Form und das Tempo liegen oberhalb meiner Erwartungen“.


Nach Einschätzung von Folker Hellmeyer gibt es jedoch plausible Begründungen für das Comeback der Aktienmärkte: Die Reaktionen der Politik auf Corona haben sich verändert. Zuerst gab es einen vollen Lockdown, jetzt folgen sehr spezifische Maßnahmen. Der Dienstleistungssektor darbt, aber die Industrie erfährt einen Aufschwung. Folker Hellmeyer macht deutlich, dass die Unternehmen ihre Hausaufgaben gemacht und beispielsweise Kosten heruntergefahren hätten: „Die Bewertungen sind gerechtfertigt. Wir werden sehen, dass die Gewinnprognosen nach oben gesetzt werden.“ Hellmeyer geht weiterhin von einer Unterbewertung der Aktienmärkte aus, weil längst große Teile der Weltwirtschaft wieder „aufgemacht“ hätten.


Die Achterbahnfahrt beim Goldpreis sieht Folker Hellmeyer ohne Sorge: „Ich bin seit 2001 ein Edelmetall-Bulle und bleibe ein Bulle.“ Laut Hellmeyer seien Leidensphasen nicht zu vermeiden, weil es sich beim Goldmarkt nicht um einen freien Markt handelt: „Sonst wären wir ganz woanders.“ Dieses Investment ist aus seiner Sicht auch künftig unverzichtbar – dies sähen auch die Zentralbanken so, die ihre Reserven weiter aufbauen. Folker Hellmeyer versteht das Streben nach Gold als Ausdruck einer Emanzipation vom bisherigen Finanzsystem. Sein Fazit: „Jede Person sollte sich einen eigenen Goldstandard aufbauen.“
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Wirtschaft
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