Kekulé warnt vor unsichtbarer Corona-Welle | Markus Lanz vom 02. September 2021

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Nach Ansicht von Alexander Kekulé befinden wir uns in einer Phase der Pandemie, die vor allem Kinder und Jugendliche schwer trifft. Der Virologe nennt das bei Markus Lanz „Endspiel“. Das Virus sei in einem „Herbstorkan“ unterwegs. Intensivstationen würden zwar nicht überlastet, aber: „Die, die im Sturm stehen, sind die jungen Leute“, so Kekulé.

Die Lage bei den Erwachsenen ist dagegen gut. Etwa 80 Prozent dieser Personengruppe sind inzwischen geimpft und damit geschützt vor Tod und schweren Krankheitsverläufen. Doch sie können dennoch das Corona-Virus übertragen. Denn krank werden Geimpfte dennoch. Kekulé spricht von drei bis fünf von zehn Geimpften, die sich noch mit Corona infizieren können. Aufhebung der Maßnahmen, der Weg zurück in die Normalität mache diese Personengruppe aber unvorsichtiger. Beispielsweise Erkältungssymptome würden nicht ernstgenommen. Und so die Gruppe der Geimpften zu Virusübertragenden. Kekulé spricht von einer „unsichtbaren Welle der Geimpften.“ Und weiter: „Dieser Tarnkappenbomber treibt die Inzidenz nach oben.“

Für wen das in der Folge schwerwiegende Konsequenzen hat: Kinder und Jugendliche. Der Virologe sieht „sekundäre Kollateralschäden“, die bei Kindern und Jugendlichen auftreten können. Nicht hervorgerufen durch das Virus, sondern durch die mit hohen Inzidenzen und Krankenhausbelastung einhergehenden Maßnahmen. Etwa Schulschließungen. Negativbeispiel für den Virologen ist NRW, wo sich schon jetzt 30.000 Schülerinnen und Schüler in Quarantäne befinden.

Auch das 2G-Modell von Hamburg bringt Diskussionsstoff in die Runde bei Markus Lanz. In der Hansestadt können jetzt Kneipen und Restaurants Gäste bewirten ohne Mindestabstand und andere Beschränkungen. Ein Stück Normalität. Allerdings nur für Genesene und Geimpfte. Ein Negativtest reicht nun nicht mehr aus, um bestimmte Lokalitäten zu besuchen. Virologe Kekulé sieht das Modell kritisch. Er argumentiert unter anderem mit dem Wegfall von Tests, was zur unsichtbaren Welle beitrage. Die Journalistin Kristina Dunz dagegen ist 2G-Befürworterin und verweist darauf, dass Menschen, die mit der Impfung das Ziel der Herdenimmunität unterstützt haben, jetzt auch Freiheiten zurückbekommen müssen.

Den gesamten Talk findet ihr hier: https://kurz.zdf.de/kqqF/

Weitere Gäste in der Sendung:

Marco Buschmann, Politiker
Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion äußert sich zum Wahlkampf seiner Partei, zu deren Steuerplänen und zu denkbaren Koalitionsbündnissen.

Zarifa Ghafari, Frauenrechtlerin
2018 wurde sie Afghanistans jüngste Bürgermeisterin. Nun flüchtete sie nach Deutschland. Sie er-zählt von ihrem außergewöhnlichen Lebensweg und ihrem Kampf für die Frauen am Hindukusch.

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#MarkusLanz #Corona #2G
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