Den sechsten Tag in Folge stellte Indien am Dienstag einen weltweiten Tagesrekord von neuen Coronavirus-Infektionen auf. Durch eine heimtückische neue Variante operiert das Gesundheitssystem hier nun am Ende seiner Grenzen. Deutschland kündigte deshalb am Montag an, Indien angesichts seiner Krise im Gesundheitswesen Hilfe zukommen zu lassen.
"In Frage kommen dabei die Lieferungen von Beatmungsgeräten, von monoklonalen Antikörpern, von Remdesivir sowie OP- und N95-Masken", versicherte der Sprecher des Gesundheitsministerium, Sebastian Gülde, auf der Bundespressekonferenz.
Den Krankenhäusern in Indien fehlt es vor allem an Sauerstoff. Auch die Beatmungsgeräte sind überlastet, Intensivbetten schon längst Mangelware. Die Ärzte auf den Intensivstationen in Indiens Hauptstadt Delhi sind entsetzt.
"Ich bekomme etwa 50 Anrufe am Tag – jemand, der nach Betten fragt, jemand, der nach Sauerstoffzylindern fragt, jemand, der nach Medizin fragt. Uns steht nichts davon zur Verfügung, und die Patienten sterben", sagte Dr. Piush Girdar auf der Intensivstation des Aakash Healthcare Super Speciality Hospital in Delhi.
Mit Angebotslücken von Medizin und Sauerstoff hat sich in Indien schnell ein Schwarzmarkt für diese lebensnotwendigen Hilfsmittel gebildet. Die Preise schnellen so weit hoch, dass sich die Krankenhäuser die unentbehrliche Ware bald nicht mehr leisten können.
"Ich kaufe Sauerstoff mit einer Rate von Gold. Die Situation ist auf diesem Niveau angekommen. Es waren 0,22 bis 0,24 Cent pro Kilogramm Sauerstoff und heute ist es auf 0,56 Cent pro Kilogramm gestiegen", berichtete Dr. Aashish Chaudry, Geschäftsführer des Aakash Healthcare Super Speciality Hospital.
Da die Krankenhäuser überfüllt sind und sie vielen COVID-19-Patienten nicht mehr helfen können, suchen Familienmitglieder der Erkrankten anderweitig nach Hilfe, zum Beispiel auf den Straßen Delhis oder in Tempeln, wo sie Sauerstoffzufuhren für hohe Preise kaufen oder durch wohlwollende NGOs kostenlos erhalten können.
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Da die Krankenhäuser überfüllt sind und sie vielen COVID-19-Patienten nicht mehr helfen können, suchen Familienmitglieder der Erkrankten anderweitig nach Hilfe, zum Beispiel auf den Straßen Delhis oder in Tempeln, wo sie Sauerstoffzufuhren für hohe Preise kaufen oder durch wohlwollende NGOs kostenlos erhalten können.
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